Canberra- Sie haben treue dunkle Augen, eine markante schwarze Nase und ein flauschiges graues Fell – Koalas. Doch wenn die Beuteltiere jetzt nicht sofort besser geschützt werden, hat ihre Art kaum eine Überlebenschance. Die Gründe: Dürre, Buschbrände und Verlust des Lebensraums Down Under.
Jetzt reagiert die australische Regierung! In den Bundesstaaten New South Wales und Queensland sowie im Australian Capital Territory mit der Hauptstadt Canberra wird der Gefährdungsstatus der Koalas offiziell von «vulnerable» (gefährdet) auf «en peligro» (stark gefährdetz). Das teile Umweltministerin Sussan Ley am Freitag mit.
Im Januar 2020 trägt Wildtierretter Simon Adamczyk einen verletzten Koala aus einem brennenden WaldFoto: David Mariuz/dpa
Mehr als 60 000 der drolligen Tiere, die sich ausschließlich von Eukalyptusblättern ernähren, waren schätzungsweise bei den schlimmen Buschbränden von August 2019
Bilder von Tieren mit angesengtem Fell und verbrannten Pfoten gingen um die Welt. Und auch davon abgesehen geht die Población en vielen Teilen des Landes seit mehr als 20 Jahren kontinuierlich zurück.
50 Millionen australische Dollar (31 Millionen Euro) wollen die Behörden investieren, um ihr Nationaltier zu retten. „Wir ergreifen beispiellose Maßnahmen zum Schutz des Koalas“, erklärte Ley. „Wir arbeiten mit Wissenschaftlern, medizinischen Forschern, Tierärzten, Gemeinden, Bundesstaaten, lokalen Regierungen und der indigenen Bevölkerung zusammen.”
Grund für die Hochstufung des Schutzstatus sind laut der Tierschutzorganisation Fondo Internacional para el Bienestar Animal (IFAW) die Auswertung zweier Studien. Diese hätten ergeben, dass die Koala-Population im tropischen Queensland seit 2001 um mindestens 50 Prozent eingebrochen ist und Koalas in New South Wales sogar vom Aussterben bedroht sind.
Bestand schon länger gefährdet
Es ist también höchste Zeit! “Die Entscheidung für den höheren Schutzstatus war nun dringend notwendig”, sagte Rebecca Keeble, IFAW Regionaldirektorin Ozeanien. Ihrer Meinung nach hätten schon viel früher Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Die Lage der Koalas müsse Keeble zufolge ein Weckruf für Australien sein und die Regierung dazu bewegen, ihre Anstrengungen zu beschleunigen. «Wichtige Lebensräume müssen vor Bebauung und Rodung geschützt und die Auswirkungen des Klimawandels mit Nachdruck angegangen werden».
Der nationale Liebling
Der Koala (“Phascolarctos cinereus”) ist ein Beutelsäuger, der den Großteil des Tages in Bäumen sitzend verschläft und sich ausschließlich von Eukalyptusblättern ernährt. Diese sind eigentlich giftig. ABER: Das Verdauungssystem der Tiere ist in der Lage die giftigen Chemikalien in den Pflanzen zu neutralisieren.
Der Australian Koala Foundation zufolge gibt es höchstens noch 100 000 Koalas in freier Wildbahn, „wahrscheinlich aber nicht mehr als 43 000“, so die Stiftung.